Fibromyalgie-Netzwerk Saarland
Fibromyalgie-Netzwerk Saarland

Diagnose

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose eines FMS kann nicht durch Blut- oder Röntgenuntersuchungen gestellt werden.  Das ist bei vielen anderen  Krankheiten wie Migräne oder Depression auch der Fall.

Die Diagnose wird wie folgt gestellt: 

  • Sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte durch den Arzt (sogenannte Anamnese): Berichtet der Patient Beschwerden, welche auf ein FMS hinweisen? Die Hauptsymptome des FMS sind
    • Chronische Schmerzen (Muskeln, Gelenke) in mehreren Körperregionen
    • Nicht-erholsamer Schlaf (sich morgens "wie gerädert" fühlen)
    • Konzentrations- und/oder Merkfähigkeitsstörungen

Und

 

Ausschluss einer körperlichen Krankheit, welche die Beschwerden des Patienten erklärt durch

  • Medikamentenanamnese: Nimmt der Patient Medikamente ein, die zu chronischen Muskel- und Gelenkschmerzen führen können? 
  • Ausschluss einer körperlichen Erkrankung, welche zu chronischen Muskel- und Gelenkschmerzen und Müdigkeit führen können durch vollständige körperliche Untersuchung
  • Laboruntersuchungen: Gibt es Hinweise für Entzündungen oder Stoffwechselkrankheiten oder Muskelkrankheiten ?

Zur Diagnose können die 2016 Kriterien verwendet werden: a) Chronische Schmerzen in mindestens 4 von 5 Regionen des Körpers b) mindestens 7 von 19 Schmerzorten auf der regionalen Schmerzskala c) Mindestens 5 Punkte auf einer Skala, welche Schlafstörungen, nicht erholsamen Schlaf sowie Konzentrations- und/oder Merkfähigkeitsstörungen erfassen.

 

Merke: Bei vielen (vor allem älteren) Patienten kann ein Mischbild von FMS und Verschleissbeschwerden vorliegen. Auch einige Patienten mit gering aktiven entzündlich-rheumatischen Erkrankungen können die Kriterien eiens FM;S erfüllen.

 

Wer kann die Diagnose stellen?

Bei typischen Beschwerden und unauffälligen Befunden bei der körperlichen Untersuchung und im Blut, kann die Diagnose durch den Hausarzt gestellt werden. Bei Verdacht auf  körperliche Erkrankungen als (Mit-) ursache der Beschwerden können folgende Fachärzte hinzugezogen werden:

  • Rheumatologe: Entzündliches Rheuma
  • Orthopäde: Fortgeschrittener Knochenverschleiss, Sehnenentzündung
  • Stoffwechselspezialist: Stoffwechselerkrankung (z. B. Schilddrüse oder Nebenschilddrüse)
  • Neurologe: Nervenentzündung

 

Verfasser: Prof. Dr. med. Winfried Häuser

 

Letzte Aktualisierung: 20.09.2020